
Was ist Psychotherapie?
Kurz gesagt ist Psychotherapie eine von den Krankenkassen unterstütze und finanziell geförderte Gesundheitsbehandlung, die der Diagnose und professionellen Unterstützung bei psychisch, psychosozial bzw. psychosomatisch bedingten Problemen dient.
Psychotherapie bietet dabei eine mehr oder minder langfristige Unterstützung für Menschen bei längerfristigen Belastungen ebenso wie in plötzlichen Krisensituationen oder bei seelischen bzw. seelisch bedingten körperlichen Störungen, die letztendlich allesamt zu Verunsicherung und hohem Leidensdruck führen. Ein solcher Leidensdruck kann sich schleichend bemerkbar machen oder aber plötzlich durch Überbelastung, eine Erkrankung, ein Trauma oder veränderte Lebensumstände entstehen.

Oft versuchen Menschen aus Scham, ihre Probleme, Ängste und Sorgen weitgehend allein zu bewältigen, und kommen irgendwann an den Punkt, wo Lebensfreude und Zuversicht so weit abgenommen haben, dass ein Gefühl der Hilf- oder Ratlosigkeit ihren Alltag bestimmt und sie professionelle Hilfe in Erwägung ziehen. Psychotherapie bietet aber auch jenen Personen Unterstützung, bei denen frühe Erfahrungen ihre gegenwärtige (seelische) Gesundheit negativ beeinflussen oder die alte Verhaltensmuster und Glaubenssätze hinterfragen und sich persönlich weiterentwickeln wollen.
Im Gegensatz zu einer ärztlichen Behandlung werden in der Psychotherapie keine Medikamente eingesetzt, vielmehr unterstützen und ergänzen sich therapeutische und ärztliche Behandlung in vielen Fällen.
Egal was uns bedrückt und/oder uns in unserer Selbstbestimmung hemmt, Psychotherapie kann einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität beitragen.
Personzentrierte bzw. Klientenzentrierte Psychotherapie (Gesprächspsychotherapie)
als eine humanistisch orientierte Therapieform sieht den Menschen als ein grundsätzlich soziales, konstruktives und vertrauenswürdiges Lebewesen, das in sich eine lebensbejahende Kraft für persönliche Entwicklung und Selbstverwirklichung trägt. Dieses angeborene Potential kann aber durch ungünstige Erfahrungen wie zum Beispiel seelische oder körperliche Verletzungen, Überforderung, Traumata, Krisen und durch Gefühle wie Angst, Trauer, Scham, Schuld, Wut, Hilflosigkeit … plötzlich eingeschränkt sein und unsere Entwicklung wird behindert.
Da aber persönliche Entwicklung immer in zwischenmenschliche Beziehungen stattfindet, steht im Zentrum der personzentrierten Psychotherapie die vertrauensvolle und entwicklungsfördernde „Therapeutische Beziehung“: der Therapeut bzw. die Therapeutin begegnet Klienten und Klientinnen mit Echtheit, unbedingter Wertschätzung und einfühlendem Verstehen. Dadurch können sich Hilfesuchende ihrem Erleben und ihren Verhaltensweisen selbst mit Wertschätzung zuwenden, diese verstehen, sie in ihr Selbstbild integrieren und innere Freiheit gewinnen. Durch diese Klarheit sind Klientinnen und Klienten auch in der Lage, selbst Lösungen für ihre Probleme zu finden. Daher sehe ich es als meine Aufgabe, Menschen in der Therapie mit meinem Wissen und meiner Erfahrung zu begleiten und sie bei ihrer Suche nach der für sie passenden Lösung zu unterstützen, ohne diese jedoch anzubieten.
Eine solche vertrauensvolle Beziehung ist zudem von höchster Verschwiegenheitspflicht des Therapeuten bzw. der Therapeutin gegenüber Dritten, auch „gegenüber Ehegatten, Lebensgefährten, privaten und öffentlichen Einrichtungen, wie Dienstgeber, Behörden oder Sozialversicherungsträgern“ (§15 Psychotherapiegesetz) bestimmt.
Ähnliches gilt für Beratung bzw. Coaching,
nur dass diese im Gegensatz zu psychotherapeutischen Behandlungen von den Krankenkassen finanziell nicht unterstützt werden, da sie keine Heilverfahren darstellen. Vielmehr geht es in beiden Fällen um einen viel kürzeren Prozess zur Bewältigung ganz konkreter privater und/oder beruflicher Probleme. Allerdings haben auch hier die Verschwiegenheitspflicht sowie das gemeinsame Erarbeiten von Zielen und Finden von Lösungen im Sinne der Ratsuchenden höchste Priorität.